#eye #eye


Mizi Lee & Isabel Stoffel,
Felix Mohr & Johannes Ocker,

Einan Kaku, Julia Schmutz 

Ende gut



Eine Reihe von
drei Ausstellungen
in Folge:

Eröffnung Nr 1

2.5.’24

um 19 Uhr
Dauer

3. –
5.5.’24


Eröffnung Nr 2

9.5.’24

um 19 Uhr
Dauer

10. – 12.5.’24


Eröffnung Nr 3

16.5.’24

um 19 Uhr
Dauer

17. –
19.5.’24


Öffnungszeiten
jeweils Sa + So:
14 – 18 Uhr
 

Ort
Bergstrasse 7
70186 Stuttgart
(Haltestelle Gablenberg)


1

Mizi Lee, Das weiße Pferd hat es nicht leicht - und das beweist sich!
Für Mizi Lee steht die Stadt Stuttgart im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Sie glaubt, dass ihr Leben immer ein bisschen magischer geworden ist, wenn sie den Zufall als Schicksal nutzt. Dass sie zufällig nach Stuttgart gekommen ist, ist so ein Moment. Denn nach dem koreanischen Sternzeichen ist sie ein weißes Pferd. Es ist ein in Korea weit verbreiteter Glaube, dass eine Frau, die im Jahr des weißen Pferdes geboren wird, ein schweres Schicksal hat. In der Ausstellung zeigt sie ihre humorvolle Auseinandersetzung mit ihrem Schicksal - eine Rauminstallation mit ihren Zeichnungen von Pferden, dem Fernsehturm und dem Stuttgarter Hauptbahnhof - mit Pferderennbahnzeitschriften aus Korea, einem Vorschlag zum Bürgerhaushalt und Liebesgedichten über Stuttgart.
+
Isabel Stoffel, Ohne Titel (le regard médusé) / Ohne Titel (Trainingsraum)
In einem der kleinen Räume des ehemaligen Büros in der Bergstraße entstand die Portraitserie "Ohne Titel (le regard médusé)", die sich mit Mythos, Gesehenwerden, Verwischen, Übermalen und Projektion befasst. Daneben, aus Fundstücken von den Straßen Stuttgarts erschaffen, die ortsspezifische Installation Ohne Titel (Trainingsraum); türkise Farbe tropft aus dem wie schweißdurchtränkten Handtuch, Luft entweicht in die silberne Partytröte, ein Reifen liegt platt, es gibt viel zu tun, aber no pressure...

2

Felix Mohr & Jaz Charalambous, Don’t shit where you eat
»Don’t shit where you eat« is a body of work made from the botany of North Brabant, The Netherlands, in which locally foraged plants are made into a variety of coloured inks. The natural pigments are used to create works that celebrate the diversity of nature and which question the limits of industrial agriculture, relating to the current political issue of farming in Europe. Through a performative »getting in touch« with the wild growth we start to form a bodily connection to the relics of nature. Using our knowledge of plants and mushrooms we are able to utilise what grows around us as a new principle of future human life.
+
Johannes Ocker, 162173
Es ist dunkel und ich finde mich plötzlich auf einem kargen Fremdkörper, der durch das Tiefschwarz des Weltalls zu fliegen scheint, wieder. Nun weiß ich eigentlich dass ich nicht im Weltall bin denn ich bin ja hier her gekommen, zu Fuß, aber meine Kamera weiß das nicht. Sie sieht nur ihre eigene Behauptung und durch sie sehe ich in eine neue Welt, die eines fremden Himmelskörpers, zumindest könnte man das glauben beim Betrachten der Fotografien, die ich wie Proben von diesem Ort mitnehmen werde.

3

Einan Kaku, Lifta
In den kreativen Katakomben meiner Gedanken zappelt ein Clown namens Ungehorsam, wenn das düstere Drama des Völkermords auf der Bühne des Lebens spielt und man nicht auf Deutsch darüber reden darf. Ich, eine hilflose Künstlerin aus dem ferner Osten, schicke Gedanken und Gebete in die Luft und drucke Erinnerungen aus vergangenen Zeiten. Und bitte beachten: Ich habe keinen Platz für Antiwitze in meinem friedlichen Herzen gegenüber dem auserwählten Volk!
+
Julia Schmutz
, Drei Finger unterm Bauchnabel
In einem Raum, wo das Beben und Zittern der Welt zum rhythmischen Tanz wird, finde ich mich kämpfend, laufend, und sprechend wieder. Ich betrete ein Bild. Statt Schuhen habe ich Wortfetzen, Gedankenfetzen an den Füßen. Die Bewegungen meiner Erinnerungen formen meinen Körper. Kreise ins Unendliche. Flächen, mehrdimensionale Objekte, unbekannte Wesen. Manche erinnern mich an Landkarten oder Pflanzenteile oder Zeichnungen aus einem alten Biologieheft. Zeichnend gehe ich weiter. Ich folge unsichtbaren Wegen in der Landschaft meiner Gedanken. Diese fremde Spur erscheint mir wie vorausbestimmt, jetzt, in dem Moment wo sie passiert. Ich weiß, welcher Farbe ich als nächstes folge, welchen Strich ich vor den nächsten setze.



Ende gut
Wie ein Stiel mit in regelmäßigen Abständen zur Seite abzweigenden Blattansätzen wächst die Architektur des ehemaligen Bürokomplexes den schmalen Flur entlang, vorbei an den kleinen Atelierräumen, bis sich schließlich, am hinteren Ende die ganze Kraft der Arbeit als Blüte offenbart. Hier, im Ausstellungsraum des Gemeinschaftsateliers in der Bergstraße zeigen sechs Positionen in Zweiergruppen über drei Wochen hinweg eine als Kreislauf erscheinende, trotz unterschiedlicher Ansätze gemeinsam sprechende Geste aus Bildern, Bewegung, Sprache, Objekten und Gedanken. So hat eine jede der Positionen eine Form der Auseinandersetzung mit dem sich Bedingenden, Zusammenhängenden, in gegenseitiger Wechselwirkung Erfahrbarem inne. Dabei ist völlig unerheblich wie und mit welchen Vehikeln an künstlerischen Mitteln gereist wird – am Ende zählt die Rückkehr zum Ausgangspunkt, ohne die ein Kreislauf kein Kreislauf und eine Besinnung gegenstandslos wäre.